Karnevalsgesellschaft "blau-weiß" Berg

Erste karnevalistische Initiativen gab es in Berg seit Mitte der sechziger Jahre. Damals waren es hauptsächlich Berger, die Mitglied im Bütgenbacher Musikverein waren, die einen einzigen Karnevalswagen bauten, um damit durch das Dorf zu ziehen. In den darauffolgenden Jahren vergrößerte man diesen Karnevalszug allmählich.

Die Initiatoren beabsichtigten dann, im Jahre 1969 mit vier Wagen einen noch größeren Umzug zu machen. Die beteiligten Gruppen waren die Leute vom Musikverein, eine Bütgenbacher Kegelgruppe sowie der Berger Kegelklub. Auch Joseph Ohles hatte versprochen, noch einen zusätzlichen Wagen in Eigenregie zu bauen. Hierfür stellte er zwei Bedingungen : Die Freistellung der Mitarbeit am Wagen des Kegelklubs sowie die Zusicherung, in der Zugordnung den letzten Platz einnehmen zu dürfen. Dies sollte dann der "Prinzenwagen" sein, der auch für das Schmeißen von Kamellen zuständig war. So wurde Joseph Ohles erster inoffizieller Prinz von Berg.

Als der Umzug dann stattfinden sollte, schneite es fürchterlich. Vom Belgischen Rundfunk hörte man, daß vielerorts die Umzüge abgesagt wurden. Dies bewirkte bei den Bergern eine Trotzreaktion. Sie teilten über Radio mit, daß in Berg der Umzug bei jedem Wetter stattfinden würde. Die Folge davon war schließlich, daß zahlreiche Besucher aus nah und fern das närrische Treiben am Straßenrand mitverfolgten.

Gegen Ende desselben Jahres wurde offiziell die Karnevalsgesellschaft "blau-weiß" Berg ins Leben gerufen. Die Gründer hiervon waren Albert Faymonville, Pierre Cremer, Guido Heck und Bernhard Jousten. In der ersten Kappensitzung, die 1970 stattfand, dankte Joseph Ohles dann als "Prinz" ab und erster offizieller Prinz wurde Guido Heck. Auch in den darauffolgenden Jahren fand jeweils eine Kappensitzung statt. Zu Prinzen wurden Paul Wey, Robert Heck und Pierre Cremer ernannt, wobei letzterer als erster mit dem Prinzenwagen auch durch Bütgenbach fuhr. Im Anschluß daran gab es nur noch Kinderprinzen, weil man unter den Erwachsenen keine Interessenten mehr finden konnte. Die Kinderprinzen waren Gerhard Jousten, Andre Reuter, Georg Goffart, Edy Küpper und Harald Brüls.

Die ersten zwei Kappensitzungen fanden in Berg im Saal "Bodensee" statt. Danach zog die KG "blau-weiß" mit ihrer Veranstaltung für sechs Jahre nach Bütgenbach. Drei Jahre lang hielt man jeweils eine Zweitauflage dieser Sitzung auch in Heppenbach ab. Dies führte dazu, daß Berg am Beginn der kamevalistischen Bewegung dieses Dorfes in der Gemeinde Amel stand. Zu erwähnen wäre noch, daß die Berger ihre Kappensitzung auch einmal in Mürringen zugunsten und für die Behinderteneinrichtungen abhielten.

Der Mangel an Personal und akute Nachwuchsprobleme führten im Jahre 1981 zur Vereinsauflösung. Der Kassenbestand wurde aufgeteilt und der Kapelle Berg, dem Pfarrgemeinderat und anderen guten Zwecken zugeführt.

Berger KG-Wagen : v.l.n.r. : Oskar Brüls, Albert Faymonville, Guido Heck, Klara Heinen, Joseph Ohles, Pierre Cremer, Marliese Heinen, Gunda Faymonville, Agnes Rich (vorne).